Daten & Fakten
Gegründet am 01. März 1872, ist er der älteste Nationalpark der Welt. Seine 8987 km2 Fläche verteilen sich auf die Bundesstaaten Idaho (1 %), Montana (3 %) und Wyoming (96 %). Der tiefste Punkt des Parks ist auf 1620 m und der höchste auf 3462 m, was eine durchschnittliche Höhe von 2440 m ergibt. Unglaubliche 102 km misst der Park in seiner Nord-Süd-Ausdehnung und stolze 87 km in der Ost-West-Ausdehnung. Unter dem Park befindet sich eine Magmakammer, die den Nationalpark zu einem Supervulkan macht. Im Jahre 2016 wurden 4,25 Millionen Besucher gezählt, und das in einem Nationalpark, dessen Zufahrtsstraßen teilweise nur von Mai / Juni bis September / Oktober befahrbar sind.
Anreise & Übernachtung
Der Park kann über fünf Zufahrtsstraßen erreicht werden, nicht alle sind ganzjährig passierbar. Im Park verläuft die Straße in Form einer 8. Auf dieser Straße fahren alle Besucher, es gibt keine anderen Verkehrswege für Touristen. Entlang dieser Route sind alle Highlights, die man mit dem Mietwagen abfahren kann. Es gibt keine Shuttlebusse oder ähnliches im Park – auch die Anreise ist nur mit dem eigenen Fahrzeug möglich.
Die Übernachtung im Park ist entweder auf einem der vielen Campingplätze oder in den Hotels möglich. Beides sollte in der Hauptsaison mindestens 6 Monate im Voraus gebucht werden, da sonst eine Übernachtung im Park nicht möglich ist. Es ist verboten, außerhalb der Campingplätze zu übernachten. Eine Übersicht der Campingplätze findet ihr hier. Wer nicht Campen möchte, findet hier eine Übersicht der Hotels. Die meisten Campingplätze und Hotels sind von April / Mai bis spätestens September / Oktober geöffnet. Nur ein Hotel hat das ganze Jahr geöffnet – beim Old Faithful.
Alle Informationen zu den Straßenverhältnissen, Baustellen, Waldbränden, aber auch zu Unterkünften, Aktivitäten oder Übersichtskarten findet ihr hier.
Eintritt: Entweder man hat den Jahrespass, den man bei jedem Parkeingang kaufen kann, oder man bezahlt jeden Park einzeln, direkt am Parkeingang. Je nachdem, wie viele Parks man besuchen möchte, lohnt sich der Jahrespass für alle Parks schnell.
Routenplanung
Aufgrund der Größe des Parks und den zu fahrenden Strecken empfiehlt es sich, den Park in eine Nordschleife und eine Südschleife zu teilen. Optimal ist natürlich der Schlafplatz in der Mitte des Parks, sodass man sowohl die nördliche als auch südliche Schleife von einem Startpunkt machen kann. Ansonsten ist es ratsam, den Schlafplatz zu wechseln, da man den Zeitaufwand und die Entfernungen, die zu fahren sind, nicht unterschätzen darf. Die Tempolimits gelten zum einen aufgrund der Wildtiere, die oft die Straße queeren und zum anderen wegen des sich teilweise stauenden Verkehr in der Nähe der Parkplätze. Und – es gibt im Park nur selten Handyempfang, geschweige denn Internet. Also viel im Park noch recherchieren wird schwierig.
Wir waren vom 8. – 11. September 2019 das erste Mal im Nationalpark und so sah unsere Route aus – übrigens das „Original“ von damals, dass wir ausgedruckt dabei hatten. 2 Nächte „Canyon Campground“ und 1 Nacht „Grand Village Campground“.
Aufenthaltsdauer
Die schwierigste Frage. Wer nur alle Highlights kurz sehen will, schafft das in 2 ganzen Tagen. Ein Tag für die Nordschleife und ein Tag für die Südschleife. Zumindest in der Nebensaison, wenn wenig los ist, ist das machbar. Je nach An- und Abreisedauer empfehlen sich also 3 – 4 Nächte im Park. Wer auch mal zwischendurch stehen bleiben möchte, vielleicht die ein oder andere kleine Wanderung machen will oder sich gemütlich auf eine Bank setzen und dem Treiben zuschauen will, sollte 3 – 4 ganze Tage einplanen. Je mehr Zeit man hat, desto besser natürlich.
North-Loop
Wenn es möglich ist, sollte man über den Beartooth Highway in den Nationalpark fahren. Der US Highway 212 ist einer der schönsten Highways Amerikas. Wir sind von Cody aus gestartet und über Red Logde zum Parkeingang gefahren.
Beartooth Highway
Der höchste Punkt des Highways ist auf 3337 m. Entlang des Passes hat man immer wieder spektakuläre Aussichten und fährt auch an einer verlassenen Minenstadt vorbei. Ein perfekter Start für den Yellowstone National Park, den wir nun beim Tower Fall beginnen.
Tower Fall
Das erste Highlight, direkt nachdem man im Park ist. Man parkt, folgt der Beschilderung bergab und dann sieht man die Wasserfälle schon.
Mammoth Hot Springs
Hier findet ihr den Übersichtsplan mit allen Wegen. Einfach beeindruckend, was die Natur alles erschafft. Wir sind die kleine Runde gelaufen, da wir nur 3 Nächte im Park waren und alles schaffen wollten. Wer mehr Zeit hat und besseres Wetter, der sollte die größere Runde wählen, wo auch erfahrungsgemäß weniger Touristen unterwegs sind. Etwas nördlich kann man im Boiling River baden – haben wir aufgrund des Wetters aber nicht gemacht.
Wer mehr Zeit hat, kann auch auf den Bunsen Peak wandern und hat von dort eine tolle Aussicht auf den Park. Dauer der Wanderung: ca. 3 – 4 h.
Norris Geyser Basin
Entlang der Holzstege läuft man zwischen den dampfenden und brodelnden Löchern hindurch. Wir haben natürlich die große Runde gemacht und das »Back Basin« und »Porcelain Basin« uns angeschaut. Die Landschaft spricht für sich und man sollte sich mindestens 1,5 – 2 h Zeit nehmen, um alles zu sehen.
Upper und Lower Falls
Der Yellowstone River schlängelt sich durch den Nationalpark und überwindet dabei einige Höhenmeter. Die Schlucht, die der Fluss gegraben hat, ist der »Grand Canyon of Yellowstone«. Entlang des »North Rim Trail« und »South Rim Trail« folgt man dem Flussverlauf und hat immer wieder einen spektakulären Ausblick. Alternativ kann man die Stecke auch mit dem Auto abfahren und bei den Aussichtspunkten stehen bleiben.
South Loop
Artist Paintpots
Etwas unscheinbar ausgeschildert und der kurze Weg lässt auch nicht vermuten, was einen erwartet. Bei uns war es einer der wenigen Orte, an denen wir wirklich alleine waren. Daher ein perfekter Beginn oder Abschluss des Tages!
Grand Prismatic Spring Overlook
Entweder, man läuft direkt zum sprudelnden Becken oder aber man parkt etwas südlicher und läuft ein Stück hinauf. Wir haben uns für letztes entschieden und können das absolut empfehlen. Der Blick ist herrlich und im Gegensatz zu den Menschenmassen auf den Holzstegen, waren wir beim Aussichtspunkt fast alleine.
Old Faithful
Recht zuverlässig bricht der Old Faithful alle 90 Minuten aus. Entlang eines Holzstegs in sicherem Abstand kann man das Spektakel bewundern. Wer jedoch noch etwas Zeit hat, oder warten muss, bis er das nächste Mal ausbricht, sollte unbedingt eine Runde spazieren gehen und die umliegenden Geysire bewundern.
Definitiv zu schade, es nicht gesehen zu haben. Daher beim Old Faithful etwas mehr Zeit einplanen als nur für den Ausbruch. Und auch hier gilt, kaum verlässt man die Hauptattraktion, wird es ruhiger.
West Thumb
Direkt am Yellowstone Lake läuft man wieder entlang von Holzstegen zwischen dampfenden Wasserbecken hindurch und hat immer wieder einen grandiosen Ausblick auf den See.
Bisons
Wilde Bisonherden, die durch die Landschaft grasen und sich zur Paarungszeit die Köpfe einschlagen. Es hätte um die Jahrhundertwende nicht viel gefehlt, und die Bisons in Nordamerika wären ausgerottet. Waren es 1870 noch zwischen 30 – 60 Millionen Tiere, schrumpfte die Population durch Jagd innerhalb von zwei Jahrzehnten auf einige hundert Tiere. Das Bisonleder war begehrt, wurde auf dem europäischen Markt verkauft und die Jäger wurden reich. Nur durch Schutzgebiete, wie den Yellowstone National Park überlebten einige Tiere und so schätzt man die heutige Population auf 500.000 frei lebende Tiere. Im Yellowstone National Park beheimatet sind ca. 5.000 Bisons.