Woche 1 – Höchst bis Valdovino

Donnerstag, 28. März 2024
Tag 1–8
Kilometer 0–2008

Höchst, Österreich

Genau heute vor einer Woche, am 21. März 2024, sind wir losgefahren. Am Vormittag noch die letzten Kleinigkeiten aus unserer Wohnung geräumt und dann ging es los, Richtung Frankreich. Zugegeben – wir hatten einige Vorurteile gegenüber Franzosen, resultierend aus unseren letzten Reisen. Aber wir wurden eines Besseren belehrt. Es waren alle sehr freundlich, und auch wenn niemand wirklich Englisch konnte, waren sie stets bemüht, uns zu verstehen.

Die erste Nacht in Frankreich

Unser erster Campingplatz lag direkt an einem Fluss, in einem kleinen, netten Ort. Leider hatte so ziemlich alles geschlossen, da wir in der Nebensaison unterwegs sind. So wurde aus unserem ersten Abendessen auf Reisen kein Besuch im Restaurant, sondern wir haben uns im Supermarkt um die Ecke eine heiße Henne geholt – recht trocken, aber was solls. Sie war warm und wir hatten keinen Aufwand.

Nachdem wir die erste Nacht relativ schlecht geschlafen haben, ging es dann weiter. Wir haben an einem kleinen See einen Campingplatz gefunden, geführt von einem belgischen Ehepaar. Der Besitzer des Campingplatzes hat uns am Abend erzählt, wir sollten in Frankreich nur auf Campingplätzen schlafen. Er und seine Frau wurden bereits zwei Mal in der Nacht mit Narkosegas betäubt und ausgeraubt, als sie auf einem Rastplatz übernachtet haben. Unseren ersten Ruhetag haben wir genutzt, um einkaufen zu gehen und einen Spaziergang um den See zu machen. Am Abend waren wir dann im Campingplatz-Restaurant, wo es flämische Carbonage und Pizza gab, sowie einen Absacker. Ein rundum empfehlenswerter Campingplatz.


Aber die Suche ist nicht immer einfach und oft zeitraubend. Es ist Nebensaison und viele sind noch geschlossen oder einfach zu teuer, da wir meistens am frühen Abend ankommen und am nächsten Tag weiterfahren.

Übernachten zwischen Weinreben und Stadtbesichtigung

Unsere nächsten Campingplätze haben wir dann recht schnell gefunden – mitten im Weingebiet rund um Bergerac, zwischen Weinreben. Hier haben wir uns auch wieder einen Ruhetag gegönnt, um die Stadt Bergerac zu erkunden.

Und die Bäckereien. Unglaublich, wie lecker alles ist. Croissants, die nicht krümeln. Quiches, würzig und saftig. Und das absolute Highlight – Brioche Suisse. Brioche mit Schokolade und Staubzucker darüber. Ein Traum. Frankreich hat uns absolut positiv überrascht. Seien es die Menschen, die wir getroffen haben, die Landschaft, aber auch die Kulinarik. Wir freuen uns jetzt schon, wen wir auf dem Weg nach Norwegen nochmals in Frankreich sind. Vor allem auf die Bäckereien!

Ankunft Spanien, Land 2

Am Dienstag, 26. März sind wir dann am Meer angekommen – in Zarautz, Spanien. Hier haben wir eine Nacht verbracht, sind ans Meer spaziert und haben Wäsche gewaschen.

Danach ging es weiter – immer Richtung Westen. Nach einem relativ kurzen Fahrtag, mit nur ca. 200 km, kamen wir am nächsten Stellplatz an – in Cobreces. Wir sind mit unserem Moped ans Meer gefahren, saßen in der Sonne und haben uns Wein, Bier und Garnelen gegönnt.

Heute haben wir einen recht langen Fahrtag gehabt. Fred schafft zwar 120 km/h, aber ab 90 km/h wird es laut und unangenehm, daher ist das Maximum pro Tag bei ca. 400 km. Bergauf natürlich etwas langsamer – und heute haben wir viele Höhenmeter gemacht.

Valdovino, Nordspanien

Gestartet sind wir bei 17 Grad und Sonnenschein, zwischendurch waren es auf 750 m nur noch 2 Grad mit Schneeregen und am Campingplatz (Valdovino) angekommen noch 7 Grad und Wolken. Da der Campingplatz zu Fuß nur 2 km vom Strand entfernt ist, haben wir noch einen Spaziergang gemacht und wurden belohnt. Die Wellen sind riesig, der Strand flach und langgezogen. An den Klippen brechen die Wellen und die Gischt, durch den Wind angefacht, lässt alles noch wilder und ungezähmter wirken.


Am Strand haben wir uns in eine kleine Bar gesetzt, Kaffee (1,50 €), Bier (3,50 €) und Rotwein (3,00 €/Glas) getrunken. So lässt es sich leben!

Nun sind wir bis Samstag, 30. März in Valdovino. Morgen werden wir unseren Ruhetag nutzen, unsere weitere Reise zu planen. Aufgrund der Schlechtwetterfront ist es an der gesamten Westküste regnerisch, kalt und windig. Und 4 Grad draußen bedeutet 10–12 Grad drinnen. Daher wären etwas höhere Temperaturen in der Nacht vorteilhaft. Aber wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Es liegen so viele Städte auf dem Weg, die sich lohnen zu besichtigen. Santiago de Compostela, Porto oder Lissabon. Aber auch Nazare, bekannt für Riesenwellen, steht auf der Liste.

Fazit der ersten Reisewoche

– Google Maps nimmt oft Wege, die mit einem Wohnmobil nicht vorteilhaft sind. Augen auf beim Navigieren!
– Jeder LKW, der einem entgegenkommt, ist gut, dann hat man keine Probleme mit Höhenbegrenzungen
– Große Campingplätze sind nicht unsere erste Wahl, lieber kleine und feine Stellplätze
– Preislich sind Frankreich und Spanien, im Vergleich zur Heimat, überraschend erschwinglich
– Zwiebelprinzip hält einen in der kältesten Nacht auch warm.

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