Woche 11 – Valencia bis Cazaux

Donnerstag, 06. Juni
Kilometer 5367 – 6234
Tag 72 – 78

Valencia, Spanien

Die Woche startet für uns mit einer Wanderung. Wir sind noch Villamarchant und erkunden zu viert die Umgebung. Es soll in der Nähe Seen und Wasserfälle geben, das wollen wir uns anschauen. Rund um Valencia ist der Boden ausgetrocknet. Niederschlag ist dieses Jahr noch keiner gefallen. Umso mehr sind wir gespannt, wo in einer so trockenen Umgebung Wasserfälle und Seen sein sollen. Unser Ziel: Bunol. Bekannt ist der Ort für das Tomatenfest, bei dem sich die Einheimischen mit überreifen Tomaten bewerfen.

Cueva del Turche

Wir parken etwas außerhalb und bereits nach 500 m Spaziergang stehen wir vor einem Wasserfall, der in einem See mündet – „Cueva del Turche“. Wir laufen dann ein Stückchen weiter, werden vom Regen überrascht und sind dann an einem zweiten kleinen Wasserfall und kristallklaren See. In der gesamten Umgebung sind mehrere Wasserfälle und Seen zu finden, wir entscheiden uns aber für den Rückweg zum Auto. Überall entlang der Wanderung sind Wasserkanäle, die die umliegenden Häuser und Gärten mit Wasser versorgen.

Montanejos

Am nächsten Tag geht es zu heißen Quellen – oder zumindest warmen Quellen. Konstante 25 Grad soll das Wasser haben. Wir fahren nach Montanejos und parken beim „Fuente de los Banos“. Ab hier starten auch viele Wanderwege in der Umgebung – ein wahres Wanderparadies also. Direkt am Parkplatz gibt es eine Übersichtskarte der Wanderungen mit allen wichtigen Angaben.

Wir entscheiden uns für Wanderung Nummer 3. Entlang der Route ist die „Cueva Negra“, eine riesige Höhle, in der mehrere Kletterer unterwegs sind. Die Höhle ist gigantisch und wir bleiben etwas stehen und schauen den Kletterern zu. Dann laufen wir weiter, überqueren einen Staudamm und sind kurze Zeit später bei den Thermalquellen. Wir haben uns somit den Eintritt gespart! Uns war das Wasser zum Baden zu kalt, daher haben wir nur unsere Füße abgekühlt.

Den Staudamm ein paar Kilometer weiter wollen wir uns nicht entgehen lassen und fahren dorthin. Man sieht dem Staudamm an, dass wenig Niederschlag gefallen ist – er hat definitiv noch Kapazitäten für ein paar Liter Wasser.

Entlang idyllischer Bergstraßen und durch kleine Dörfer fahren wir wieder zurück zu unserer Unterkunft. Nach einem Tag am Meer ist es dann auch an der Zeit sich zu verabschieden. Unser Besuch fliegt wieder zurück und wir haben beschlossen, dass wir Spanien verlassen wollen und unsere letzten Reisewochen mit Fred in Frankreich verbringen wollen. Spanien bekommt eine Hitzewelle mit über 30 Grad und wir wollen uns unbedingt die Bretagne und Normandie anschauen, nachdem unser Plan Norwegen zu sehen schon verschoben wurde auf unbestimmte Zeit. Daher starten wir am Montag Richtung San Sebastian, wo wir noch eine Nacht verbringen wollen. Wir fahren also von Meereshöhe auf 1200 Meter rauf und durchqueren wieder die Hochebene Spaniens. Die Landschaft ist wunderschön und erinnert uns wieder etwas an die USA.

Olivenfarm “Artajo”

Und dann kommen wir bei unserem Stellplatz an – einer Olivenfarm. Gratis übernachten, direkt an einem See. Am nächsten Tag gibt es eine Verköstigung des Olivenöls und wir spazieren entlang der Olivenbäume. Es wurde ein Wanderweg markiert, den man ablaufen kann und unterwegs die verschiedenen Olivensorten sieht.

Nach dem Spaziergang fahren wir weiter Richtung San Sebastian. Als dann die Umgebung jedoch immer grüner wird, beschließen wir spontan nach einem Stellplatz zu suchen und finden schnell einen. Die Gemeinde hat einen Parkplatz für Camper bereitgestellt, sogar inklusive Ver- und Entsorgung. Und das alles kostenlos. Unser Schlafplatz ist also inmitten von grünen Bergen. Wir haben Trockenheit, Staub und Sand verlassen und stehen nun neben einer frisch gemähten Wiese mit Blick auf die Berge.

Hier wollten wir eigentlich baden gehen, aber der Fluss ist zu flach und Zuschauer wollen wir auch nicht. Die Kulisse ist wunderschön und wir spazieren wieder zurück zu Fred und haben eine ruhige Nacht. Danach geht es weiter nach Irun, in der Nähe von San Sebastian. Wir parken bei einem Einkaufszentrum und wollten dort eigentlich übernachten, als uns 21 Uhr ein netter Parkplatzwächter mitteilt, wir müssen gehen. Den Parkplatz, den er uns empfiehlt, können wir leider nicht nutzen, da die Höhenbeschränkung mit 2,2 m zu niedrig ist. Nach kurzer Recherche finden wir einen gratis Stellplatz in der Nähe.

Unsere Woche endet in Cazaux. Hier übernachten wir heute. Und eigentlich, wollten wir heute Europas größte Wanderdüne erklimmen – »Dune du Pilat«. Wir sind angekommen, sind zum Bus gelaufen, eingestiegen und zur Umsteigestation gefahren. Und als wir dann dort standen, haben wir nirgends unseren Anschlussbus gesehen oder dessen Fahrzeiten. Auf Nachfrage haben wir dann erfahren, dass der Bus nur im Juli und August fährt. Also warten wir auf einen anderen Bus und als wir dann endlich beim letzten Umsteigen waren, haben wir die Mission abgebrochen. Wir hätten den Bus zurück nie geschafft und sind somit 4,5h später wieder bei Fred angekommen. Immerhin haben wir für 4 € die gesamte Umgebung gesehen. Nicht immer läuft alles nach Plan, aber wir nehmen es mit Humor und starten morgen einen neuen Versuch – diesmal aber mit unserem Roller, mit dem wir direkt zu der Düne fahren.

Bis Sonntag haben wir schon Stellplätze gefunden und reserviert (es geht wieder auf ein Weingut) und wir werden die nächsten Tage unsere Reise durch die Bretagne und Normandie planen. Nach der Pause im Airbnb haben wir uns wieder gefreut, mit Fred unterwegs zu sein und genießen nun das wirklich campingfreundliche Frankreich. Weder in Spanien noch Portugal gibt es so viele Stellplätze – egal, ob bei Winzern, Bauernhöfen oder Privatpersonen, die ihr Grundstück zur Verfügung stellen.

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