Donnerstag, 29. August
Tag 125 – 131
Kilometer 1336 – 1962
Bärensuche – erster Versuch
Auf Vancouver Island leben 7000 Schwarzbären. Die Wahrscheinlichkeit, einen zu sehen, ist somit recht hoch. Jedoch neigt sich unsere Zeit auf der Insel dem Ende zu und wir wollen dem Glück etwas auf die Sprünge helfen und gehen aktiv auf die Suche. In der Nähe von Port Alberni ist ein kleiner Nationalpark, den wir aufsuchen. 9:30Uhr parken wir und machen uns auf die Suche. Wir laufen entlang des Flusses zu einem Becken, in dem unzählige Lachse ruhen und warten, bis sie sich bereit fühlen, ihre Wanderung durch die Fischtreppe flussaufwärts fortzusetzen. Die perfekte Ausgangslage also für den Bären, die Lachse zu verspeisen, wenn sie die Treppe passiert haben und wieder erschöpft sind.
Wir beobachten also den Bereich rund um die Lachstreppe, sowohl flussauf als auch abwärts. Doch es tut sich nichts, die Lachse ruhen sich recht lange aus, es schwimmen kaum welche durch.
Gegen Mittag fahren wir dann etwas nördlich, um eine andere Stelle am Fluss zu beobachten, aber auch dort haben wir Pech. Also fahren wir in die Stadt für einen Kaffee und beschließen, dass wir es später nochmals versuchen.
Zweiter Versuch
Gegen 16.30 Uhr laufen wir wieder an der Lachstreppe vorbei, wo noch immer wenig Aktivitäten sind und setzen uns flussabwärts ans Ufer und beobachten. Zwei Angler versuchen gerade ihr Glück und wir fragen, sie, wo man Bären sieht. Die Antwort kommt prompt: Wir sind 3h zu früh. Die Bären sieht man morgens und abends, eher selten tagsüber zu dieser Zeit. Frisch geduscht sind wir 19.30 Uhr wieder da und laufen den Fluss entlang. Beim nahegelegenen Campingplatz fragen wir nach, ob ein Bär gesehen wurde. Die Antwort: »ja – vor 1h war hier eine Bärenmama mit ihren zwei kleinen!« Wir sind also flussabwärts gelaufen und haben dann endlich einen schwarzen, sich bewegenden Punkt gesehen. Einen Sprint später steht der Bär auf der anderen Flussseite! Endlich! Es war schon recht dämmrig und der Bär war (zum Glück) auch etwas weiter weg – aber hier ist er:
Im Nachhinein wissen wir – wir hätten einfach im Campingstuhl an der von uns vorher als gut befundenen Stelle warten müssen. Und er wäre genau vor uns aus dem Wald spaziert. Die Stelle bleibt natürlich geheim!
Little Qualicum Falls Park
Bevor wir am nächsten Tag so langsam Richtung Ostküste fahren, machen wir noch einen kurzen Spaziergang durch einen kleinen Nationalpark.
Housesit in Nanaimo
Dürfen wir vorstellen – Daisy. Wir passen von Montag bis Mittwoch in Nanaimo auf sie auf. Nanaimo ist die zweitgrößte Stadt auf Vancouver Island und wir sind überrascht, dass wir beim ersten Spaziergang schon nach 10 Minuten gefühlt im Dschungel stehen. Nach insgesamt 20 Minuten sind wir am Strand.
Am Dienstag bekommen wir eine Mitteilung aufs Handy – die Chancen stehen gut, dass wir Nordlichter sehen. Wir fahren also 10 Minuten in einen kleinen Park, um möglichst wenig Lichtverschmutzung zu haben. Wir erwarten nicht so viel – es ist August und wir sind nicht sehr weit nördlich. Doch wir werden wieder einmal überrascht von der Insel.
Am Mittwoch müssten wir eigentlich abreisen, doch wir dürfen noch eine Nacht länger bleiben und kommen mit Carolyn (die Besitzerin von Daisy) ins Gespräch. Sie und ihr Mann sind viel am Reisen und haben nun ein Haus gekauft und sind sesshaft geworden. Sie nehmen für 1–2 Nächte gerne Reisende auf, um etwas zurückzugeben. Wir sind dankbar, dass wir noch eine Nacht bleiben dürfen, bevor es für uns am Donnerstag wieder nach Vancouver geht.
Westwood Lake
Wir nutzen den zusätzlichen Tag und das herrliche Wetter und fahren an einen See.
Zurück nach Vancouver
Am Donnerstag nehmen wir die Fähre wieder zurück aufs Festland, wo wir den vorerst letzten Housesit haben. Wir passen auf einen Hund und eine Katze auf, in der Nähe der Innenstadt von Vancouver.
Und wir nutzen die Zeit in Vancouver, um unser Auto durchchecken zu lassen, bevor wir dann den Roadtrip starten. Das Ergebnis: es ist alles wunderbar – das Auto ist in sehr gutem Zustand und wir freuen uns, dass wir einen guten Kauf gemacht haben.