Donnerstag, 26. September
Tag 146 – 159
Kilometer 3746 – 7320
Golden, British Columbia
Unser Airbnb bietet die perfekte Ausgangslage, um die umliegenden Nationalparks zu erkunden. Wir fahren frühmorgens los zum Emerald Lake und ergattern noch einen Parkplatz. Die Sonne versteckt sich noch in den Wolken und wir starten die 5-km-Seeumrundung. Eingehüllt in den Wolken, ahnt man nicht, welches Bergpanorama einen erwartet, sobald sich die Sonne durchkämpft. Wir sind sprachlos, wie malerisch-kitschig der Anblick ist.
Wir verlassen den Emerald Lake und fahren durch den Kootenay Nationalpark nach Radium Hot Springs. Und wir sind sprachlos, wie schön dieser Highway ist. Definitiv einer der bisher schönsten, die wir gesehen haben. Das Bergpanorama ist atemberaubend und wir genießen die Ausblicke, die nach jeder Kurve noch spektakulärer werden. Unser Ziel ist das Thermalbad in Radium Hot Springs, in dem wir ein paar Stunden im fast 40 Grad warmen Außenpool verbringen. Nach fast 400 km kommen wir wieder in Golden an und legen einen Ruhetag ein, bevor wir nach Calgary aufbrechen.
Calgary, Alberta
Auf dem Weg nach Calgary bleiben wir für einen Kaffee in Canmore stehen – ein wunderschöner, kleiner Ort am Eingang der Rocky Mountains. Als wir die Bergkette kurze Zeit später verlassen, sehen wir nichts, und doch alles. Eine endlose Ebene, die Wolken sehen aus, als ob man sie greifen kann und am Horizont ist weit und breit kein einziger Hügel zu sehen, geschweige denn ein Gebäude. Das komplette Gegenteil zur Landschaft der letzten Tage. Städte sind nicht gerade unsere Leidenschaft, wir laufen also den Nose Hill hinauf, und sehen uns erst die Stadt von oben an, bevor wir mit unserem Tagesticket für Bus und Bahn durch die Stadt fahren.
Drumheller, Alberta
Wir machen einen Tagesausflug nach Drumheller. Das Wetter ist herrlich und wir sind überrascht, als wir die Ebene verlassen und in einen Canyon fahren. Wir entscheiden uns dafür, die Atlas Cole Mine zu besuchen und nehmen an einer Führung teil, wo wir mehr über das Leben der Minenarbeiter und den Kohleabbau erfahren. Leider hat das Museum geschlossen, aber wir schauen uns natürlich die Hoodoos an, die einsam in der Landschaft stehen.
Nordlichter
Der Tag in Drumheller endet mit Nordlichtern. Nachdem wir wieder in Calgary angekommen sind, haben wir wenige Stunden später eine Mitteilung unserer Aurora-App bekommen, dass die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen recht hoch ist. Wir sind anfangs skeptisch – immerhin produziert Calgary extrem viel Lichtverschmutzung und es ist noch Vollmond – beides keine guten Bedingungen. Doch Lady Aurora ist so intensiv, dass wir ins Auto steigen und etwas die Stadt verlassen. Und wir sehen die Nordlichter tanzen! Zur Erinnerung – Calgary ist auf Höhe Lissabon!
Reisepläne ändern sich
Wir lieben die Flexibilität, die wir haben und buchen Unterkünfte für ca. 1 Woche im Voraus. Nach Calgary haben wir noch keine Buchungen und somit stehen uns alle Wege offen. Der ursprüngliche Plan war, dass wir durch das Okanagan Valley nach Vancouver und dann südlich Richtung San Francisco fahren. Aber das Wetter ist früher wie erwartet kühl und regnerisch geworden. Daher gibt es einen Ersatzplan – wir ändern die Route komplett und fahren nach Süden!
Einreise USA
Zwei Tage später stehen wir an der kanadisch-amerikanischen Grenze bei Sweet Grass, Montana, USA. Wir werden natürlich herausgewunken, warten 1h, geben Fingerabdrücke ab und dürfen einreisen. Die erste Nacht verbringen wir in Great Falls, bevor wir am nächsten Tag weiter in Richtung Yellowstone Nationalpark fahren.
Yellowstone Nationalpark
Wir haben Emigrant als unsere Basis gewählt, da es nur 30 Minuten vom Parkeingang entfernt ist. Wir sind natürlich nicht alleine, als wir Samstag bei strahlendem Sonnenschein und fast 20 Grad im Nationalpark (auf über 2000 m) unterwegs sind. Neben den anderen Besuchern sehen wir auch gleich am ersten Tag Bisons (eines sogar richtig nah) und Kojoten!
Es ist unser dritter Besuch im Nationalpark und wir haben unsere Faszination und Begeisterung für den Park nicht verloren. Jeder Bison, jeder Wolf und jeder Kojote den wir sehen ist besonders und auch jedes blubbernde und dampfende Becken ist noch immer ein Highlight. Wir laufen über einer riesigen Magmakammer und sehen, welche Energie täglich ihren Weg nach außen findet. Unseren Beitrag zum Yellowstone Nationalpark findet ihr hier. Ein paar Bilder unseres diesjährigen Besuches gibt es natürlich trotzdem!
Grand Teton Nationalpark
Südlich vom Yellowstone Nationalpark gelegen, findet dieser Nationalpark im Schatten seines Nachbarn leider wenig Beachtung. Hauptursache liegt sicherlich in der Tatsache, dass dieser Nationalpark erwandert werden will, im Gegensatz zum Yellowstone Nationalpark, dessen Highlights man entlang der größtenteils flach verlaufende Holzstege bestaunen kann. Auch für uns ist der Nationalpark ( leider zum wiederholten Male) nur eine Durchfahrt, doch wir müssen einfach stehen bleiben und dieses Panorama in unser Gedächtnis einbrennen. Die Herbstfarben der Bäume, die Schönheit der Teton Range und der strahlend blaue Himmel lassen uns staunen und wir sind dankbar, dass wir genau an diesem Tag durch den Nationalpark fahren.
Salt Lake City
Nach den vielen Eindrücken der letzten Tage erholen wir uns 3 Nächte in Salt Lake City. Die Stadt liegt auf knapp 1300 m und ist vor allem für den großen Salzsee und die vergangenen Olympischen Winterspiele bekannt. Außerdem ist westlich der Stadt auch die größte Kupfermine der Welt. Wir entscheiden uns für einen Besuch am ausgetrockneten Salzsee und laufen auf einer 1,5 m dicken Salzschicht, die im Frühling von Wasser bedeckt ist, jetzt jedoch komplett ausgetrocknet vor uns liegt.