Donnerstag, 7. November
Tag 194 – 200
Kilometer 11.739 – 12.589
Cape Arago State Park, Oregon
Das Wetter in Oregon ist typisch für diese Jahreszeit – regnerisch. Im November startet die Regenzeit und es hört teilweise über Stunden nicht auf. Doch fast täglich gibt es ein kurzes wolkenloses Fenster, bevor die nächsten Regenwolken vom Pazifik aufs Festland treffen. Wir haben am Freitag dieses Fenster genutzt und sind in den Cape Arago State Park gefahren.
Heceta Head Lighthouse
Entlang der rund 600 km langen Küste gibt es elf Leuchttürme, einen haben wir auf dem Weg nach Norden besucht. Der Leuchtturm ist noch aktiv und es führt ein Wanderweg hinauf. Entlang des Weges haben wir sogar Schwämmle (Pfifferlinge) gefunden.
Devils Churn, Thor’s Well und Spounting Horn
Wir nutzen jede Regenpause aus, um die Küste zu erkunden. Und so führt unser Sonntagsausflug uns zu einigen besonderen Abschnitten an der Küste.
Obwohl fast kein Wind weht, kommen immer neue Wellen und brechen an den Felsen. Das Schauspiel fasziniert uns und wir verbringen den ganzen Nachmittag der Küste. Der Vorteil des Wetters ist, dass kaum andere Touristen unterwegs sind. Wir bekommen immer einen Parkplatz, es gibt kein Gedränge oder warten, bis jemand endlich aus dem Bild läuft. Oft sind wir auch die einzigen nicht-einheimischen in Restaurants und reißen vor allem unter der Woche den Altersdurchschnitt weit nach unten.
Cape Lookout State Park
Wir haben wieder einmal Glück – die Sonne zeigt sich und wir machen einen kleinen Umweg, bevor wir in Tillamook ankommen.
Tillamook Air Museum
»Tillamook« ist übrigens in fast jedem Lebensmittelgeschäft in den USA zu finden, in Form von Milchprodukten, wie z. B. Käse oder Joghurt. In Tillamook kann man die Produktion anschauen und im angeschlossenen Laden die Produkte erwerben. Doch wir gehen erstmal ins Museum. Ein Hangar, der als Museum dient und mehrere Flugzeuge beinhaltet sowie eine Miniaturausstellung einiger Schauplätze des 2. Weltkriegs. Und wir begegnen sogar einer Berühmtheit!
Anschließend gehen wir in die »Blue Heron French Cheese Factory« und finden dort Käsefondue, importiert aus der Schweiz. Nehmen wir natürlich mit und befürchten an der Kasse eine unangenehme Überraschung – doch für knappe 8 € haben wir nun 400 g Schweizer Käsefondue!
Cascade Locks, Oregon
Dann wird es Zeit für einen kleinen Abstecher ins Inland. Wir fahren durch Portland durch und kommen gestern Abend in Cascade Locks an, direkt am Columbia River. Der Ort ist nicht so bekannt, aber die »Bridge of the Gods« kennen alle, die den Film »Ein wilder Trip – Wild« gesehen haben, oder die auch ab und zu einmal daran denken, den Pacific Crest Trail zu laufen. Am anderen Ende der Brücke ist bereits der Bundesstaat Washington und somit für die Weitwanderer der letzte Bundesstaat, den sie durchqueren müssen auf dem Weg an die kanadische Grenze.
Endspurt
Die letzten Tage in Nordamerika laufen – in nicht einmal 3 Wochen sind wir auf einem anderen Kontinent. Unser Auto ist bereits zum Verkauf inseriert, wir haben noch Housesits in Vancouver und haben heute Morgen auch unsere letzten Übernachtungen gebucht. Vorerst heißt es dann wieder Abschied nehmen von Nordamerika. Doch wer einen Blick auf die Landkarte wirft, wird schnell sehen, dass es noch vieles zu sehen gibt. Es ist also kein Abschied für immer, der auf uns wartet.
Wasserfall-Wanderung
Es gibt unzählige Wasserfälle rund um Cascade Locks, daher nutzen wir den herrlichen Herbsttag für eine Wanderung. Am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen, sehen wir sogar Lachse im Fluss und nach unserer Wanderung können wir sie beim Laichen beobachten.
Nach der 14 km Wanderung haben wir uns das Käsefondue mehr als verdient. Zugegeben, es wird nicht unser Lieblings-Käsefondue, ABER es ist weit besser, wie wir erwartet hätten. Einziges Manko – irgendwie sind 400 g verdammt wenig!