Woche 38 – Pauanui bis Paihia

Donnerstag, 12. Dezember
Tag 228 – 234
Kilometer 406 – 2697

Wai-O-Tapu und Waimangu Valley

Von Pauanui aus fahren wir nach Whakatane, doch wir fahren einen kleinen Umweg. Die Gegend um Rotorua ist bekannt für Geysire und brodelnde Quellen, daher fahren wir zum Wai-O-Tapu und anschließend ins Waimangu Valley. Das Waimangu Valley ist erst 1886 entstanden und somit weltweit das jüngste geothermale Gebiet. Der Nationalpark ist relativ übersichtlich, es fährt ein Shuttlebus durch die einspurige Schotterstraße, die zum See führt, der erst durch die Eruption entstanden ist, bzw. seine aktuelle Größe erhalten hat.
Wai-O-Tapu ist sehenswert, doch wer schon im Yellowstone Nationalpark war, kann getrost direkt ins Waimangu Valley. Ebenfalls im Umkreis von Rotorua sind überall heiße Quellen verteilt, in denen man Baden kann. Hätten wir mehr Zeit gehabt, hätten wir definitiv einige besucht.

Wai-O-Tapu

Waimangu Valley

Whakatane nach Napier

In Whakatane haben wir eine Nacht verbracht, bevor es dann nach Napier ging. Da wir jedoch die letzten Tage viel im Auto gesessen sind, haben wir uns für nur einen kleinen Umweg entschieden und sind über Gisborne nach Napier gefahren. In Whakatane gestartet sind wir erstmal Serpentinen durch den Dschungel gefahren, bevor wir dann durch grüne Hügellandschaft im Weingebiet Gisborne gelandet sind. Wir sind durch Obst- und Weinplantagen gefahren, bevor wir in Napier angekommen sind. Napier ist bekannt für Wein, die ältesten Weingüter Neuseelands findet man hier im Umkreis. Bisher müssen wir jedoch feststellen, dass neuseeländischer Wein eher einen Essiggeschmack hat. Aber wir geben unsere Suche nach einem guten Traubensaft natürlich nicht auf.
In Napier kann man sich ein Fahrrad ausleihen und die Weingüter abfahren, wir haben uns jedoch entschieden, auf den Te Maka Peak zu fahren. Leider war die Sicht nicht ganz so klar, aber bei schönem Wetter bei Sonnenuntergang muss es traumhaft schön sein!

Napier nach New Plymouth

So, und dann sind wir einmal quer über die Insel gefahren und wollten eigentlich beim Tongariro Nationalpark eine kleine Wanderung machen. Für das Tongariro Crossing hatten wir bedauerlicherweise keine Zeit bzw. zum Glück keine Zeit eingeplant, da es den ganzen Tag aus Strömen regnete. Unsere nicht mehr ganz neuen Scheibenwischer hatten ihre Mühen und die Reifen haben auch schon ihre besten Tage hinter sich. Die Fahrt war ein wahres Erlebnis. Das Tongariro Crossing muss jedoch ein Highlight auf der Nordinsel sein – die Bilder, die wir gesehen haben, schauen wirklich spektakulär schön aus!

Doch wir haben ein nettes Bed and Breakfast für eine Nacht in der Nähe von New Plymouth und sehen vom Schlafzimmer aus Mount Egmont. Zuletzt ausgebrochen 1776, seit dem verhält er sich ruhig. Wir entscheiden uns am nächsten Tag bei trockenem Wetter für eine kleine Wanderung durch den Nationalpark. Der Vulkan verschwindet jedoch in den Wolken und wir genießen die Aussicht aufs Meer, wenn auch etwas dunstig.

New Plymouth nach Waitomo

Wir starten bei gutem Wetter Richtung Norden nach Waitomo. Auf dem Weg essen wir Bratwürstchen an einem Imbissstand und kommen gegen Nachmittag bei unserem Bed and Breakfast an. Es ist ein Wohnanhänger mit Bett, kleiner Küchenzeile und Bad bei Privatpersonen auf ihrem riesigen Grundstück. Wir haben sogar eine kleine Terrasse und zwei Obstbäume, die etwas Schatten spenden. Es gefällt uns hier sehr gut und wir sind froh, dass wir hier zwei Nächte eingeplant haben.

Ausgesucht haben wir uns die Gegend aus zwei Gründen: Es gibt Glühwürmchen-Höhlen und das Auenland aus »Herr der Ringe« und der »Hobbit« ist in der Nähe. Am Morgen besuchen wir die Waitomo Caves. Und wir müssen sagen, der Preis von 45 € pro Person ist sehr hoch. Die Tour dauert ca. 45 Minuten, man läuft erst durch die Höhlen, bevor man dann eine kurze Bootfahrt macht. Die Bootfahrt ist wirklich schön, in völliger Dunkelheit sieht man die Glühwürmchen an der Decke. Es müssen Millionen sein. Fotos sind keine erlaubt, ebenfalls kein Handylicht oder ähnliches.

Am Abend geht es dann ins Auenland. Für knappe 70 € pro Person haben wir uns Tickets gebucht und auch, ohne dass wir „richtige“ Fans sind, gefällt uns die Tour richtig gut. Wir fahren mit einem Bus vom Café / Shop und Ticket-Check-In zu den Drehorten. Erst wurde hier für die Herr der Ringe Trilogie gedreht und 10 Jahre später wurde für die Hobbit Trilogie gedreht. Die Tour dauerte ca. 2,5h und es gab als Abschluss noch ein alkoholisches Getränk mit Blick aufs Auenland.

Insider-Wissen „The Hobbit“

Herr der Ringe wurde 1999/2000 gedreht, der Hobbit 2011. Da der Hobbit jedoch 60 Jahre vor Herr der Ringe spielt, war der Baum über dem Haus von Bilbo Beutlin natürlich nicht auch 60 Jahre jünger geworden. Daher wurde ein neuer Baum organisiert, der 376.000 Blätter aus einem Silikongemisch hat, die aus Taiwan kamen. Nun verging zwischen dem Anbringen der Blätter und Drehbeginn so viel Zeit, dass die Blätter durch die Sonne ausblichen. 4 Tage vor Drehbeginn entschied der Regisseur, dass ALLE Blätter neu bemalt werden müssen, natürlich von Hand. Und so war es auch – innerhalb von 4 Tagen haben unzählige Studenten und Einheimische die Blätter neu bemalt, damit für Drehbeginn alles den Wünschen des Regisseurs entspricht.

Waitomo nach Paihia

Und dann war es auch schon wieder Zeit, unseren Rucksack zu packen und weiterzufahren. Und je weiter wir nach Norden fahren, desto wärmer wird es, weil wir uns dem Äquator nähern. Als wir aus dem Auto aussteigen, ist es warm und feucht, fast schon etwas tropisch. Es gibt neben den Farnpalmen auch „richtige“ Palmen und alles ist sehr grün. Da wir genug gefahren sind die letzten Tage, lassen wir das Auto heute Abend stehen und laufen zu einer Brauerei, wo wir den Abend verbringen und uns die Quiz-Night anschauen. Wir mögen so kleine Mikrobrauereien, da es eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen gibt und man immer auch einen „Flight“ oder „Paddle“ bestellen kann, der mehrere kleine Probiergläser beinhaltet.

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