Donnerstag, 16. Januar
Tag 256 – 269
Mini Worlds End
Nach einem ausgiebigen Frühstück werden wir von Dinesh, unserem Fahrer, abgeholt und fahren zum »Mini Worlds End«. Nachdem wir den Eintritt bezahlt haben, laufen wir die 800 m zur Felskante, die sich den Namen »Mini Worlds End« schon etwas verdient hat.






Auf dem Weg zurück zum Auto hat sich der erste Landegel sein Opfer gesucht – Mathias hat einen Passagier dabei. Die kleinen Tiere können aktiv ihr Ziel anvisieren und suchen sich dann den Weg, um Blut zu saugen. Zum Glück haben wir es gleich bemerkt.
Sera Ella Waterfall
Danach fahren wir weiter zum Sera Ella Wasserfall, für den wir auch wieder Eintritt zahlen. So langsam sind wir etwas genervt, dass wir für alles Eintritt zahlen müssen.



ThelgamuOya Pools
Unsere Gastgeberin sagte uns am Morgen, es gibt ein Fisch-Spa in einer nahegelegenen Badestelle. Wir fahren also zu den ThelgamuOya Pools. Im Grunde ein Fluss, in dem man an einigen Stellen ins Wasser kann und von kleinen Fischen angeknabbert wird. Diesmal hat jedoch auf dem Weg zum Wasser mich ein Egel angeknabbert, trotz langer Hose. Wir essen zwei Ananas und Mathias und Angela genießen das Spa Abenteuer.

Central Point of Sri Lanka
Der letzte Stopp unseres Tagesausfluges ist »Nalanda Gedige«, der Mittelpunkt Sri Lankas. Wie die Menschen damals bestimmen konnten, wo sich der geografische Mittelpunkt befindet, konnte uns der Mitarbeiter leider nicht sagen, aber unsere Recherchen haben ergeben, dass der Ort wirklich der Mittelpunkt der Insel ist. Zumindest der ursprüngliche Ort, denn das Bauwerk wurde nach einigen Überschwemmungen auf ein Plateau versetzt, damit es nicht weiterhin den Naturgewalten ausgesetzt ist.


Unsere Gastgeber haben einen wunderschönen Garten und wir bekommen vor unserer Weiterreise eine kleine Führung. Wir sehen Pfeffer, Curry-Blätter, Zitronengras, grüne und gelbe Kokosnüsse und unser Gastgeber erzählt uns, dass er einen der wenigen »Beli« Bäume hat. Die Beli wird auch bengalische Quitte genannt und ist in Sri Lanka sehr selten zu finden.


Aluviharaya Rock Temple
Bevor die von Matale nach Kandy fahren, bleiben wir im »Aluviharaya Rock Temple« stehen. Der Tempel beherbergt einen heiligen Baum, dessen Ableger Landesweit in verschiedenen Tempeln gepflanzt wurden. Die Foltermethoden für »Sünder« schockieren uns etwas.






In Polonnaruwa haben wir von unserem Guide erfahren, dass damals Palmenblätter genutzt wurden, um Texte zu schreiben. Der Tempel hat eine Vielzahl von alten Palmenblatt-Sammlungen, die wir uns im Museum in einer Vitrine anschauen. Danach fahren wir zum National Spice Garden, der jedoch am Wochenende geschlossen hat. Etwas enttäuscht fahren wir weiter nach Kandy.
Ceylon Tea Museum, Kandy
Wir bekommen eine kurze Führung und entscheiden uns dann für ein Tea-Tasting. Die Erfolgsgeschichte des Tees in Sri Lanka fängt mit den Engländern an, genauer gesagt mit einem Schotten. Er kauft viel Land und pflanzt Tee an, den er dann nach Großbritannien verschiffen lässt und in seiner Supermarktkette verkauft. Mit seiner Supermarktkette war er Millionär, als Teeplantagen-Besitzer wird er Multimillionär.





Aus einer Teepflanze wird sowohl Schwarztee als auch Grüntee hergestellt. Die beiden Sorten unterscheiden sich nur in der Verarbeitung der Blätter der Teepflanze. Natürlich gibt es auch einen sehr hochwertigen und teuren Tee – Golden Tips.
Royal Botanic Garden
Nach so viel Tee geht es für uns in den »Royal Botanic Garden«, der leider an einigen Stellen etwas ungepflegt und verwahrlost ist. Da Kandy jedoch sonst eher wenig zu bieten hat, verbringen wir den Nachmittag hier und laufen die Palmenalleen entlang.





Temple of Tooth Relic
Ein kleines Highlight wartet doch noch auf uns – am nächsten Morgen besuchen wir den Temple of Tooth Relic. Es ist Wochenende und die einheimischen strömen in den Tempel, sodass es sehr voll ist uns wir uns an vielen Gläubigen vorbei drängeln. Dinesh erzählt uns, dass wir gerade zu einer Zeremonie da sind und dadurch viele Gläubige zum Beten da sind. Wir haben keine Bilder gemacht, da es zum einen Verboten war und zum anderen wir damit beschäftigt waren, mit dem Strom an Menschen zu schwimmen. Dennoch war es eine sehr interessante Erfahrung.
Ambuluwawa Tower
Unsere Reise geht weiter – nach Maskeliya. Auf dem Weg bleiben wir beim Ambuluwawa Tower stehen und laufen einige Windungen rauf Richtung Spitze. Jedoch werden die Treppen immer schmaler, ein aneinander vorbeikommen ist fast unmöglich. Daher beschließen wir kurz vor dem Ende umzudrehen.



Kandy – Maskeliya
Während der Fahrt erahnen wir so langsam, was uns in Maskeliya erwarten wird. Unendliche Teefelder, egal wohin man sieht.



Maskeliya
Unsere Gastgeber in Maskeliya sind sehr herzlich und wir haben von unserer Terrasse aus einen tollen Blick auf die Teefelder. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, strahlen die Teefelder sogar leicht goldig, was eine unglaublich schöne Atmosphäre ist.

Das Leben der Teepflückerinnen
So schön es auch anzusehen ist, für die Teepflückerinnen ist es ein anstrengender und sehr schlecht bezahlter Job. Dinesh erzählt uns, dass die Frauen an guten Tagen unglaubliche 100 kg Teeblätter pflücken können. Ihr Monatslohn beläuft sich jedoch auf umgerechnet 100 €. Durch gute Qualität der Blätter und viel Gewicht können sie ihren Lohn etwas aufbessern. Die Frauen arbeiten auf den Teefeldern, die Männer kümmern sich um die Instandhaltung der Plantagen. Die Familien leben auf den Plantagen kostenlos und es gibt sogar Schulen für die Kinder. Die von den Plantagenbesitzern gestellten Unterkünfte sind, auch im Vergleich zu Unterkünften, die wir bisher gesehen haben, in marodem Zustand. Doch in naher Zukunft wird sich etwas ändern. Die Kinder sind gebildet, können Englisch und verlassen die Plantagen, um woanders zu arbeiten. Die ungebildeten Männer und Frauen, die auf den Teefeldern arbeiten, werden mit der Zeit aussterben und die Zukunft des Teepflückens ist noch unklar.
Frühstück im Bananenblatt
Am nächsten Morgen bekommen wir ein sehr typisches Sri Lanka Frühstück. Reis mit Kokos gemischt, dazu Kokosnuss-Sambal und Curry. Der Reis ähnelt in der Konsistenz Spätzle und ist auch, zumindest für Reis, recht groß. Die Kokosraspeln sind nicht süß, sondern eher neutral und wir lassen und den Rest des Frühstücks einpacken. Unser Gastgeber steht kurze Zeit später mit einer kleinen Machete an einer Bananenpalme und sucht nach einem geeigneten Bananenblatt, um unser Essen einzupacken. Das nennen wir mal authentisch! Wir dürfen sogar ein Foto machen und somit lernt ihr Daresh kennen:


Gemeinsam mit seiner Frau vermietet er zwei Zimmer und hat vor kurzem noch einen kleinen Laden eröffnet. Und er hat so guten Tee, dass wir ein Paket kaufen und uns natürlich zeigen lassen, wie man ihn richtig zubereitet.
Gartmore Falls
Danach fahren wir los, wir wollen nach Gartmore. Eigentlich kein richtiger Ort, sondern eine Teeplantage. Wir spazieren durch die Teefelder durch, bis wir den Wasserfall sehen, der in den Stausee fällt. Und wir haben sogar eine Führerin – ein kleiner Hund begleitet uns den ganzen Weg und kennt den Weg definitiv besser als wir.









Die Wanderung ist wunderschön und wir sind froh, dass wir uns für einen Aufenthalt abseits der Touristenwege entschieden haben.
Wir waren in Maskeliya gefühlt die einzigen Touristen und im lokalen Restaurant auch recht auffällig. Aber es waren alle super freundlich und wir haben so günstig gegessen wie noch nie in Sri Lanka – ca. 1,50 € für eine Hauptspeise.
Am nächsten Tag müssen wir uns leider wieder verabschieden, da wir nach Nuwara Eliya fahren. Wir nehmen uns jedoch die Zeit und spazieren noch eine kleine Runde in der Nähe unserer Unterkunft und eine Teepflückerin pflückt uns auch ein paar Teeblätter. Unser Gastgeber erzählt uns dann, dass dies besonderer Tee sei, da die Blätter leicht Lila sind. Und dann kommen die Frauen auf das Feld, dass wir von unserer Terrasse aus sehen und fangen an zu pflücken.



Bluefield Tea Factory
Nachdem wir im Museum alles in der Theorie gesehen haben, wollen wir auch eine Teefabrik sehen, die in Betrieb ist. Wir entscheiden uns für die Bluefield Tea Factory und bereuen es sehr schnell wieder. Reisebusse parken vor der Fabrik und als wir durch die Teefelder laufen oder auch in der Fabrik werden wir nach Geld gefragt. Das hatten wir bis jetzt nicht und so verlassen wir die Fabrik schnell wieder, kaufen im Shop noch etwas Tee und fahren zu unserer Unterkunft.
Pink Post Office, Nuwara Eliya
Das wohl bekannteste Postamt des ganzen Landes mit den längsten Öffnungszeiten laut unserem Fahrer Dinesh. Von 7:00 – 19:00 Uhr kann man hier seine Post aufgeben.

Pattipola – die höchste Bahnstation Sri Lankas
Auf dem Weg in den Nationalpark Horton Plains kommen wir bei der Bahnstation Pattipola vorbei, die auf 1891m liegt und somit die höchste in Sri Lanka ist.



Horton Plains Nationalpark
Ein weiteres Highlight im Inland von Sri Lanka ist der Horton Plains Nationalpark. Auch hier gibt es ein Mini Worlds End und das »richtige Worlds End«. Wir sehen wieder mal nichts außer Nebel und Wolken. Vielleicht ist das Ende der Welt einfach ein Geheimnis. Zumindest für uns bleibt es dies erstmal.










Ein Glas heiße Milch bitte
Auf dem Rückweg in unsere Unterkunft kommen wir bei der Ambewela Farm vorbei, dem größten Hersteller von Milchprodukten in Sri Lanka. Wir trinken ein Glas heiße Milch und kaufen einen Käse, bevor wir weiter fahren. In der Nähe der Farm sehen wir auch Holunderbäume, die gerade blühen.
Zugfahrt Nuwara Eliya – Ella
Am nächsten Tag ist wieder Reisetag, aber diesmal reisen wir mit dem Zug. Dinesh bringt uns nach Nanu Oya, in der Nähe von Nuwara Eliya, zum Bahnhof. Wir kaufen unser Ticket in der 3. Klasse ( 0,30€ pro Ticket) und steigen in den Zug, während Dinesh mit unseren Rucksäcken im Auto nach Ella fährt.



Die Zugfahrt ist wirklich malerisch und dieser Abschnitt gilt auch als einer der schönsten. Was wir vorher nicht gewusst haben bzw. uns nicht bewusst war – die einheimischen nutzen den Zug auch als alltägliches Fortbewegungsmittel. Die Waggons der 3. Klasse sind voll mit Touristen und die Einheimischen bekommen kaum einen Platz im Waggon. Die Waggons der 1. Klasse sind jedoch schon Monate im vorhinein ausgebucht, sodass für spontane Fahrten nur die 2. oder 3. Klasse übrig bleibt.





Ella
In Ella angekommen fällt uns als erstes auf, dass es sehr viele Touristen gibt. Wir haben zum Glück eine Unterkunft abseits der Hauptstrasse, sodass wir vom Partylärm nichts mitbekommen. Die Hauptstraße ist voller Restaurants und Bars und je später der Abend, desto lauter wird es. Unsere Unterkunft ist jedoch nur wenige Gehminuten entfernt und so haben wir ruhige Nächte aber trotzdem keine weiten Wege zu Restaurants und Supermärkten.
Little Adams Peak
Ebenfalls keine weite Strecke ist der Weg zum Little Adams Peak. Wir entscheiden uns für den Sonnenaufgang und sind nach ca. 40 Minuten um kurz vor 6 Uhr am Gipfel. Erst befürchten wir, die Wolken sind zu dicht und der Weg war umsonst, doch als der Sonnenaufgang immer näher rückt, verziehen sich die Wolken und die umliegenden Berge und das Tal leuchten golden.



Ella Rock
Gegenüber vom Little Adams Peak ist der Ella Rock, den Angela und ich nach einem reichhaltigen Frühstück erklimmen. Durch die Gärten der Einheimischen, Dschungel, Egel und vorbei an Welpen laufen wir ca. 2,5h, bis Dinesh uns wieder abholt.






Nine Arch Bridge
Was natürlich nicht fehlen darf, wenn man in Ella ist, ist die Nine Arch Bridge. Wir erfahren in unserer Unterkunft, dass es sogar einen Touristenzug gibt, der 10 Minuten auf der Brücke stehen bleibt, inklusive einem offenen Waggon.


Udawalawe Nationalpark
Sonntag, 12. Januar – unser letzter Tag mit Dinesh startet 5.45Uhr, als unser Safari-Guide uns mit seinem Jeep abholt. Entgegen dem Wetterbericht regnet es in Strömen. Um 6 Uhr sind wir beim Parkeingang, zusammen mit unzähligen anderen Jeeps. Doch zum Glück verteilen sich die Jeeps sehr gut im Park und wir sehen schon nach einigen Minuten die ersten Elefanten. So nah haben wir noch nie einen Elefanten gesehen.


Bekannt ist der Park für Elefanten, aber auch Leoparde und Krokodile kann man sehen. Unser Guide erzählt uns jedoch, dass er in den 7 Jahren, seit er die Safaris anbietet, nur 10 Mal einen Leoparden gesehen hat. Zum Glück sehen wir aber Krokodile!


Abschied nach 13 Tagen

An Silvester sind wir gestartet und am 12. Januar endet die Rundreise nach 1526km. Dinesh liefert uns in Mirissa ab und wir beziehen unsere Unterkunft. Und nach den letzten authentische Unterkünften sind wir froh, dass wir zwar etwas mehr zahlen aber dafür ein bisschen Luxus haben und vor allem stabiles WLAN, damit wir die Beiträge auch endlich schreiben können.
Mirissa
Mirissa gefällt uns gut, die Lage unserer Unterkunft ist super. Wir laufen 5 Minuten zum Strand oder ins Restaurant. Trotzdem kriegen wir vom Trubel an den Strandbars nichts mit und können uns etwas erholen. Wir haben endlich die Flüge gebucht in unsere nächste Destination und planen nun den nächsten Roadtrip im nächsten Land.