Woche 47 – Sydney bis Katoomba

Donnerstag, 13. Februar
Reisetage 291 – 297

Sydney Opera House und Harbour Bridge

Wir fahren mit dem Bus nochmals in die Stadt, steigen aber kurz vor der Harbour Bridge aus und laufen über die Brücke. Der Ausblick auf die Skyline und das Opernhaus ist wunderschön.

Auf dem Weg ins Outback

Knapp 800 km und 8,5 Stunden reine Fahrzeit stehen uns bevor. Ziel ist Lightning Ridge, wo es den seltenen und sehr wertvollen schwarzen Opal gibt. Es dreht sich in dem Ort alles um die Edelsteine – mehrere Opal-Shops, Touren zu Mienen, das »Opal-Street-Cafe« und natürlich die »Opal-Street« lassen keinen Zweifel, warum in dieser Abgeschiedenheit Menschen wohnen. Auf dem Weg sehen wir sogar unsere ersten Emus und das Thermometer zeigt zwischendurch 39 Grad Außentemperatur an. Bekannt ist das Outback auch für den klaren Sternenhimmel, und Lightning Ridge (neben den Opalen) für heißes Thermalwasser. Der Ort hat ca. 1400 Einwohner und wird jedes Jahr von 90.000 Touristen besucht. Das ist ungefähr so, wie wenn in Höchst jedes Jahr knapp 550.000 Touristen übernachten würden. Wir sind sehr froh, dass gerade Nebensaison ist und wir den Besuchermassen entgehen.

Opale Shoppen

Am nächsten Tag ist unser erster Halt ein Juwelier. Natürlich dreht sich alles um Opale und die Besitzerin erklärt uns auch gleich die Unterschiede. Im günstigen Preissegment wird eine ganz dünne »Scheibe« des Opals genommen und mit einer halbrunden Glaslinse abgedeckt. Optisch wirkt es dann so, als ob es ein ganzer Edelstein wäre. Das mittlere Preissegment ist eine etwas dickere Scheibe des Edelsteins, die jedoch noch ihren ursprünglichen Stein als Basis hat. Der teuerste Schmuck besteht aus dem reinen Edelstein.

Walk-In-Mine

Nach so vielen funkelnden Edelsteinen fahren wir zu einer stillgelegten Miene, in die man hineinlaufen kann. Draußen sind es 32 Grad, in der Miene angenehme 22 Grad. Man sieht an den Wänden deutlich, wo die Opal-Schicht verläuft. Der „Nachteil“ an den Mienen ist natürlich, dass man einige Wände stehen lassen muss und dort nicht nach den Edelsteinen suchen kann.

Nach der Miene gönnen wir uns noch einen Eiskaffee und dann verbringen wir den Tag in unserem klimatisierten Zimmer. Auch wenn es eine trockene Hitze ist, ist es uns zu heiß um etwas zu unternehmen.

Woran merkt man, dass man im Outback ist?

Am Nachmittag brauche ich etwas aus dem Auto und ich verbrenne mich an fast allen Sachen, die im Auto liegen. Sogar der Klebstoff der Flipflop-Sohle löst sich aufgrund der Hitze. Also räume ich schnell alles aus dem Auto, was schmelzen könnte. Sobald man sich an allem, was im Auto liegt, verbrennt, ist man im Outback. Aus dem Wasserhahn kommt entweder sehr warmes, oder heißes Wasser. Kaltes Wasser gibt es nicht. Und dann wären da natürlich noch die Fliegen, die einem jeden Nerv rauben, wenn sie versuchen, in Ohren, Mund oder Nase zu fliegen.

Sonnenuntergang Lightning Ridge

Wir sehen den Horizont und wissen, dass noch zwei Bundesstaaten kommen, bevor das Meer kommt. Um uns herum ziehen Gewitterwolken auf und wir sehen den Regen. Auf dem Weg zurück sehen wir noch einige Kängurus am Straßenrand, die jedoch zum Glück schnell flüchten. Sternenhimmel sehen wir leider keinen und das Thermalwasser ist uns mit knappen 40 Grad etwas zu warm auf Dauer.

Warrumbungle Nationalpark

Der Nationalpark ist nicht unser eigentliches Ziel, sondern der Sternenhimmel, für den das Gebiet bekannt ist. Die Gegend wird aktiv gegen Lichtverschmutzung geschützt und auch von unserem Motel erhalten die vorab eine Nachricht, dass am Abend die Vorhänge geschlossen sein sollen und die Außenbeleuchtung ausgeschaltet sein muss, damit jeder den Sternenhimmel sehen kann. Am ersten Abend ist es leider bewölkt und so verlängern wir um eine Nacht. Wir nutzen den Tag und gehen in den Nationalpark.

2013 sind 95 % des Parks niedergebrannt – unglaublich, wie schnell sich die Natur erholt! Nachdem wir uns im Visitor Center nach Wanderungen erkundigt haben, sind wir zur Tara Cave gelaufen. Unterwegs gab es Hindernisse in Form von riesigen (wirklich riesigen) Spinnen, die ihr Netz über den Weg gespannt haben. Auf etwa 1,90 m Höhe haben sie gewartet. Natürlich muss man auch den Boden im Blick behalten – es könnten Schlangen unterwegs sein.

Die Tara Cave wurde schon von Menschen benutzt, bevor die Pyramiden von Gizeh (ca. 2500 v. Ch.) gebaut wurden. Proben haben ergeben, dass die Höhlen vor 4800 Jahren benutzt wurden bis ca. 1850, als die europäischen Siedler kamen.

Siding Spring Observatory

Auf dem Rückweg bleiben wir noch beim Observatorium stehen. Auf einer Karte wird verdeutlicht, wie viel Lichtverschmutzung Städte erzeugen. Sydney, fast 500 km weit weg, erzeugt immer noch so viel Lichtverschmutzung, dass diese sichtbar ist.

In den umliegenden Ortschaften verteilt sind überall Planeten, das Observatorium bildet die Sonne. Ein 38 Millionen mal kleineres Modell unseres Sonnensystems.

Am späten Nachmittag sehen wir wieder Kängurus und einige bunte Vögel bei unserer Unterkunft

Und die Drohne durfte auch wieder mal fliegen.

Der Himmel am Abend war klar, aber der Vollmond war so hell, dass wir leider nicht viel gesehen haben. Normalerweise kann man bei Neumond die Milchstraße mit bloßem Auge sehen.

Katoomba – Blue Mountains Nationalpark

Das Wetter ist zwar nicht so 100 %, aber wir fahren nach Katoomba und lassen uns überraschen. Und wir werden überrascht – der Nationalpark sieht aus, wie der Grand Canyon, nur in Grün und nicht so tief. Wir beschließen, um eine Nacht zu verlängern, sodass wir einen ganzen Tag hier verbringen können.

Heute fahren wir direkt zur Scenic World, wo wir für ca. 35 € pro Person zwei Seilbahnen und eine Zahnradbahn fahren können, den ganzen Tag, so oft wir wollen. Mit der Seilbahn fahren wir in den Urwald, ca. 250 Höhenmeter runter. Mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (52 Grad Neigung), fahren wir dann wieder rauf, bevor wir mit der letzten Seilbahn über die Schlucht fahren.

Den Sonnenuntergang wollen wir heute vom Lincolns Rock aus beobachten, aber wir bleiben erstmal bei den Wentworth Falls stehen.

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