Donnerstag, 16. Mai
Tag 51 – 57
Kilometer 3827– 4064
Vila Cha, Portugal
Entweder meint es das Wetter nicht gut mit uns, oder aber es will, dass wir langsam reisen. Denn fast täglich, egal wie sehr es geregnet und gestürmt hat, lässt sich doch wieder die Sonne sich blicken. Daher vermuten wir letzteres.
Die Tage bestehen aus Spaziergängen am Strand, Beiträge schreiben und lernen. Und den Wetterbericht im Auge behalten – schließlich wollen wir auch mal weiterkommen. Wie hätten wir uns geärgert, wenn dies unser Jahresurlaub wäre und wir immer wieder von Regen, Nebel, Sturm und Kälte verfolgt werden würden. Aber wir entscheiden uns bewusst dafür, nicht in den sonnigen Süden zu fahren, sondern das Wetter abzuwarten und die Zeit zu nutzen, um einige Dinge zu erledigen.
Ein paar Bilder vom Strand bei Ebbe. Inklusive Goldader.
Zum Beispiel haben wir vergessen, dass die elektronische Mautregistrierung nur 30 Tage gilt, und die 30 Tage am 29. April zu Ende waren. Jetzt müssen wir im Juni schauen, dass wir die Maut nachzahlen können, das geht online erst 30 Tage danach. Zum Glück hat uns ein Tiroler Ehepaar auf die 30 Tage Gültigkeit hingewiesen, als wir einen Abend zusammen verbracht haben mit interessanten Gesprächen und Rotwein.
Neben Studium und Website, schauen wir aktuell Flügen nach Kanada, die im Juli natürlich kein Schnäppchen sind. Um unsere Drohne mitnehmen zu können, müssen wir einen Drohnenführerschein machen, auf der kanadischen Website des „Amtes für Flugsicherheit“. Auf Englisch natürlich. Außerdem wollen wir uns so langsam eine Route zurechtlegen, wie wir Kanada bereisen werden, vor allem auch im Hinblick auf Hotels, Airbnb’s und Trustet Housesitters. Und da wir ein Auto kaufen wollen in Kanada, behalten wir auch den Fahrzeugmarkt im Blick. Erkundigen uns, wie viel die Versicherung kostet und welche Gebühren auf uns zukommen. Auch brauchen wir noch das Visum für die USA, denn unser Plan sieht vor, dass wir auch noch ein Stück die Westküste bereisen.
Aber mal ganz langsam, wir sind ja noch 2 Monate in Europa unterwegs. Auch hier wollen wir noch einiges anschauen und sind daher dabei, eine grobe Route zu wählen, die wir entspannt in dieser Zeit bewältigen können. Spätestens Anfang August müssen wir in Kanada sein – wir haben da einen Fixtermin!
Zum Glück haben wir gewusst, dass das Reiseleben nicht so einfach und unkompliziert wird, wie viele sich das vorstellen. Bisher stand uns als Freizeit nur das Wochenende und die Zeit nach Feierabend zur Verfügung – alles andere war vorgegeben. Jetzt haben wir 24h zur freien Verfügung, die wir planen können, wie wir möchten und auch der Schlafplatz ist recht flexibel. Das selbstbestimmte Leben bringt neue Herausforderungen mit sich, aber auch die Freiheit, sich jeden Tag aufs Neue, bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden.
Zwischenfazit, was wir anders machen würden:
- Staubsauger – mitnehmen, um dem Sand Herr zu werden
- Föhn – mitnehmen. Nasse Haare bei kaltem Wetter oder die nicht 100 % trockene Kleidung noch schnell trocknen.
- Viel weniger Kleidung mitnehmen – wir sind jetzt 8 Wochen unterwegs und haben noch nicht alles getragen, was wir dabeihaben. Die Hälfte der Kleidung würde vollkommen ausreichen, da regelmäßig gewaschen wird.
- Krimskrams – wir haben viel zu viel Krimskrams mit, den wir vielleicht mal brauchen werden, aber der nicht lebensnotwendig ist
- Bialetti Moka Express – wir haben aktuell die für 4 (kleine) Tassen, würden aber wohl eine größere mitnehmen
- Uns informieren, dass es in Portugal die elektronische Maut gibt. Entweder direkt an der Grenze registrieren oder Online.
Zwischenfazit, was wir wieder so machen würden:
- Waschmittelblätter – leicht, platzsparend und genial!
- Multifunktionsbecher – ob Rotwein, Kaffee oder Tee – ein Becher für alles. Platzsparend und unkompliziert.
- Surfer-Hoodies – Handtuch, Duschgel und der Surfer-Hoodie, mehr braucht man nicht zum Duschen zu gehen. Und für kalte Nächte lässt man ihn einfach an.
- Wäscheleinen – sparen bares Geld! Kostet der Trockner zwischen 4 und 5 € pro Nutzung, hängt man bei schönem Wetter die Wäsche einfach auf
- GPS-Ortung für Fred – wir sehen Kilometer, Route und Geschwindigkeit rückwirkend und werden benachrichtigt, wenn er ohne uns losfährt. Was er hoffentlich nie macht.
Nach 47 Tagen in Portugal sind wir nun wieder zurück in Spanien, wo wir mit viel Regen begrüßt werden. Auch die 4000-Kilometer-Marke ist geknackt – 4064, um ganz genau zu sein!
Aber zugegeben, wir sind trotz allem etwas träge geworden. Der beste Satz am Dienstag, nach 9 Tagen auf dem gleichen Campingplatz: „wir können morgen noch nicht fahren, das ist zu spontan“. Wir wussten aber schon einige Tage vorher, dass wir Portugal verlassen möchten und es Zeit ist, weiterzuziehen. Manchmal braucht gut Ding eben Weile.
Wir schauen uns jetzt Santiago de Compostela an und wünschen Euch einen guten Start ins Wochenende!
Eine Liste der Dinge, die wir dabeihaben, gibt es in einem separaten Beitrag, einmal nützliches Reisezubehör und einmal unsere Technik.